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Museums - und Ausstellungstipps

 
„Während der Ausstellung ist das Museum geschlossen“
Museum für Neue Kunst lädt in der Umbauphase zu ausgefallenen Aktionen in der Stadt ein


Stadtrundgänge der anderen Art, ein Anruf beim halb
erfundenen Museum oder Sicherheitskräfte, die eine markierte
Fläche in der Stadt bewachen: Das Museum für Neue Kunst
lädt in den kommenden Monaten zu ausgefallenen Aktionen im
öffentlichen Raum ein. Unter dem Motto „Während der
Ausstellung ist das Museum geschlossen“ sind temporäre
Kunstwerke von Joseph Beuys, Ahmet Ögüt, Catherine Ryan &
Amy Spiers, Richard Schindler, Mounira Al Solh, Mladen
Stilinović und Carey Young im Stadtraum präsent. Das Museum
nutzt damit die Zeit bis Mitte März – so lange ist das Haus
wegen des Einbaus der neuen Lichttechnik geschlossen.


Die Idee zur Ausstellung ist inspiriert von Robert Barrys
Konzeptarbeit „Closed Gallery“ von 1969. Wie diese spielt auch
die jetzige Ausstellung mit Öffnung und Schließung,
Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit. Künstlerische Gesten tauchen
auf und verschwinden wieder. Sie wirken irritierend, unsinnig
oder gewöhnlich und verführen zum Lachen.


„During the exhibition the gallery will be closed“ stand auf den
Einladungskarten, die Barry für seine „Closed Gallery“ in
Amsterdam, Turin und Los Angeles verschickte. Die
angekündigte Schließung lehnt eine materielle Kunst, ihre
Ausstellungsräume und den Trubel der Vernissage ab. Und
doch bleibt es eine Einladung. Der Verweis auf die Ausstellung
soll ausreichen, um sie entstehen zu lassen. In diesem Sinne
lädt auch das Museum für Neue Kunst zu realen aber
vergänglichen Aktionen ein.

Alle Aktionen im Überblick

Joseph Beuys: Hiermit trete ich aus der Kunst aus (1985)
Druck auf Karton
Zu sehen von 26. Oktober bis 18. März in der Buchhandlung
Fundevogel, Marienstr. 13 (Mo–Fr: 9–18.30 Uhr, Sa 9–16 Uhr)
und bei Kuri Künstlerbedarf, Salzstr. 49 (Mo–Fr: 10–18.30 Uhr,
Sa 10–16 Uhr).

Ahmet Ögüt: Send Him Your Money (2010)
Soundinstallation, 55 Min.
Hörspiel auf SWR2, Frequenz in Freiburg: 91.1 MHz.
Infos zu Sendetermin, weiteren Frequenzen und Webstream
unter www.swr.de/swr2/hoerspiel-feature.

Mounira Al Solh: As If I Don‘t Fit There (2006)
Kurzfilm, 12 Min.
Zu sehen von 17. November bis 17. Januar im Videoscreen des
artforum3, Programm „20_minutes_of_attention – Videokunst
im öffentlichen Raum“, Insel 3, täglich von 19 bis 22 Uhr.

Catherine Ryan & Amy Spiers: Closed to the Public (2014)
Protecting Space Performance
Zu sehen von 17. bis 20. Februar an wechselnden Orten in der
Freiburger Innenstadt.

Richard Schindler: Das Unterleben städtischer Öffentlichkeit
Stadtführung zu temporären öffentlichen Ausstellungen
Freitag, 11. Dezember, 11–12.30 Uhr, Treffpunkt: Hotel
Alleehaus, Marienstr. 7
Samstag, 12. Dezember, 11–12.30 Uhr, Treffpunkt: Hotel
Sichelschmiede, Insel 1
Samstag, 12. Dezember, 15–16.30 Uhr, Treffpunkt: Hotel
Sichelschmiede, Insel 1
Sonntag, 13. Dezember, 11–12.30 Uhr, Treffpunkt: Hotel Roter
Bären, Oberlinden 12
Die Teilnahmezahl ist begrenzt, eine Anmeldung ist bis
Donnerstag, 10. Dezember, 14 Uhr möglich unter Tel.
+49 (0)761 / 201-2501 oder per Mail an
museumspaedagogik@stadt.freiburg.de

Mladen Stilinović: Praise of Laziness (1993)
Farbdruck auf Papier
Zu sehen von 17. November bis 18. März vor dem Museum für
Neue Kunst, Marienstr. 10a, sowie zu ausgewählten Zeiten in
der Freiburger Innenstadt.

Carey Young: Welcome to the Museum (2009)
Telefonisch abrufbare Infos – live und aufgenommen

Unter folgender Nummer kann man auf die Arbeit zugreifen:
+49 (0)761 201-2592. Die Aktion läuft von 30. November bis 18.
Dezember und von 11. Januar bis 18. März (Mo–Fr: 10–17
Uhr).

 
 

 
Veranstaltungen in den Freiburger Museen von 16. bis 22. November
Mittwoch, 18. November, 12.30 Uhr
Kunstpause im Augustinermuseum
Um die Locherer-Fenster aus dem Freiburger Münster dreht
sich eine Kurzführung mit Laura Wanckel am Mittwoch, 18.
November. Die Veranstaltung beginnt um 12.30 Uhr und findet
im Augustinermuseum am Augustinerplatz statt. Die
Teilnahme kostet den regulären Eintritt von 6 Euro.

Donnerstag, 19. November, 15.30 Uhr
Zwischen Himmel und Hölle
Drei Experten aus Theologie und Kunst diskutieren am
Donnerstag, 19. November, um 15.30 Uhr über das Thema
„Bildersturm und Bildkultur – Die Reformation und die Bilder“:
Andreas Bordne von der evangelischen Erwachsenenbildung,
der katholische Theologe Stephan Langer und die
Kunsthistorikerin Anne Schaich. Die Veranstaltung findet im
Augustinermuseum am Augustinerplatz statt. Im Fokus stehen
die Werke „Christus als Schmerzensmann“ von Lucas
Cranach d.Ä. und „Das Schneewunder“ von Matthias
Grünewald. Die Führung ist Teil der Reihe „Zwischen Himmel
und Hölle“, einer Kooperation des Augustinermuseums mit
dem Bildungswerk der Erzdiözese Freiburg. Die Teilnahme
kostet den regulären Eintritt von 6 Euro.

Freitag, 20. November, 12.30 Uhr
Freiburger Kurzgeschichten
Im Museum für Stadtgeschichte, Münsterplatz 30, findet am
Freitag, 20. November, um 12.30 Uhr eine Kurzführung zu
Johann Christian Wentzinger und Katharina Eck statt. Die
Teilnahme kostet den regulären Eintritt von 3 Euro.

Samstag, 21. November, 15 Uhr
Kinder führen Kinder durchs Colombischlössle
Die archäologiebegeisterten Mitglieder des Clubs „Junges
ArCo“ laden andere Kindern ab 7 Jahren ein, das
steinzeitliche Leben zu erforschen. Die Veranstaltung findet
am Samstag, 21. November, um 15 Uhr im Archäologischen
Museum Colombischlössle, Rotteckring 5, statt. Unter 18
Jahren ist die Teilnahme kostenlos, Erwachsene zahlen 3
Euro Eintritt.

Sonntag, 22. November, 12 Uhr
Ausflug in die Stein- und Bronzezeit
Um die Stein- und Bronzezeit am südlichen Oberrhein dreht
sich eine Führung am Sonntag, 22. November, um 12 Uhr im
Archäologischen Museum Colombischlössle, Rotteckring 5.
Sie zeigt auf, wie die Umwelt damals das Leben der
Menschen prägte und informiert über wichtige Schritte der
kulturellen Entwicklung: Die Einführung des Ackerbaus und
der Tierhaltung und die Entdeckung des Metalls. Die
Teilnahme kostet 2 Euro zuzüglich 3 Euro Eintritt.

Sonntag, 22. November, 14 Uhr
Familienführung: Mit Jeans in die Steinzeit
Eine interaktive Führung ist am Sonntag, 22. November, um
14 Uhr im Archäologischen Museum Colombischlössle,
Rotteckring 5, geboten. Das Thema lautet „Mit Jeans in die
Steinzeit“. Die Veranstaltung richtet sich an Familien mit
Kindern ab 6 Jahren. Die Teilnahme kostet 2 Euro, für
Erwachsene kommen 3 Euro Eintritt dazu.

Sonntag, 22. November, 14 Uhr
Märchenstunde im Museum Natur und Mensch
Zu einer Märchenstunde lädt das Museum Natur und Mensch,
Gerberau 32, am Sonntag, 22. November, um 14 Uhr ein.
Claudia Mundi zieht Groß und Klein mit Märchen rund ums
Wasser in ihren Bann. Die Teilnahme kostet 2 Euro,
Erwachsene zahlen zuzüglich 3 Euro Eintritt.
 
 

 
Ausstellungstipp: ANTON HENNING - MIDNIGHT IN PARIS
Zeppelin Museum, Friedrichshafen am Bodensee
bis 10. Januar 2016

In der Ausstellung „Midnight in Paris“ nimmt Anton Henning Bezug auf den gleichnamigen Film von Woody Allen und lädt den Besucher auf eine Zeitreise in die künstlerische Avantgarde der 1920er Jahre ein.

Getrieben von der Sehnsucht nach den „guten alten Zeiten“ streicht der Drehbuchautor Gil Pender nachts durch Paris. Plötzlich fährt ein Oldtimer vorbei und die lustige Fahrgemeinschaft lädt ihn ein, mitzukommen. Pender steigt ein und landet im Paris der 1920er Jahre. Dort trifft er gewissermaßen auf den Freundeskreis von Ré Soupault.

Anton Henning, geboren 1964 in Berlin, entwirft im Zeppelin Museum in einer parallelen Ausstellung zu Ré Soupault ein künstlerisches Szenario, das den Besucher auf eine Zeitreise einlädt. Er reist zurück in die wilden 1920er und 1930er Jahre in Paris, als die Avantgarde geboren wurde, auf der die Malerei der Gegenwart bis heute fußt.

Anton Henning interpretiert in seiner malerischen Rauminstallation die Kunst der Avantgarde mit ironischem Augenzwinkern aus der Perspektive der Gegenwart.
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Ausflug in die Stein- und Bronzezeit
Das Archäologische Museum zeigt ab 12. November die neue Dauerausstellung „Kultur – Umwelt – Wandel“

Die Stein- und Bronzezeit brachte tiefgreifende Entwicklungen in
der Menschheitsgeschichte mit sich. Auslöser waren der Übergang
von der mobilen zur sesshaften Lebensweise und die Entdeckung
des Metalls. Das Archäologische Museum Colombischlössle
zeichnet diesen spannenden Weg ab Donnerstag, 12. November, in
der neuen Dauerausstellung „Kultur – Umwelt – Wandel“ nach.

Archäologische Funde aus der Region erwecken die Vergangenheit
zum Leben. Inszenierungen, Modelle, Medienstationen und
interaktive Angebote machen den Ausflug in die Urgeschichte mit
allen Sinnen erfahrbar. Zu sehen sind unter anderem kunstvolle
Zeugnisse der menschlichen Kultur, wie kleine Frauenfiguren aus
Gagat – die ältesten bekannten Statuetten aus Baden.

Unsere Vorfahren lebten vor 12.000 Jahren vom Jagen, Sammeln
und Fischen. Filme zeigen, mit welcher Geschicklichkeit sie
Schmuck, Waffen und Werkzeuge aus Feuerstein, Knochen oder
Geweih herstellten.

Vor über 7.000 Jahren setzte ein Wandel ein: Die Menschen in
unserer Region griffen zum ersten Mal in die Natur ein. Sie bauten
Häuser, legten Felder an, hielten Tiere und stellten Tongefäße zur
Vorratshaltung her. Dies war Auftakt für eine massive Veränderung
der Umwelt. In einer anschaulichen Präsentation zeigt das Museum
verschiedenste Werkzeuge und Gebrauchsgegenstände des
damaligen Alltags.

Ein wesentlicher Entwicklungsschritt war auch die Entdeckung des
Metalls vor etwa 5.000 Jahren. Mit der Gewinnung und
Verarbeitung des neuen Werkstoffes bildeten sich erstmals
spezialisierte Handwerkszweige. In der Folge entstand die erste
arbeitsteilige Gesellschaft. Die Bedeutung der Bronze macht die
Schau durch Grab-, Siedlungs- und Hortfunden sichtbar.

Ein abwechslungsreiches Programm mit Familienführungen,
moderierten Gesprächsabenden und Workshops zur
„Archäotechnik“ begleitet die Präsentation. Alle öffentlichen
Veranstaltungen sind im Ausstellungsflyer, im Programm der
Städtischen Museen und unter www.freiburg.de/museen
angekündigt. Über Angebote für Gruppen, Schulklassen und
Kindergärten informiert der Buchungsservice (Tel. 0761/201-2501,
museumspaedagogik@stadt.freiburg.de).

Ein weiterer Ausstellungsbereich wird im Jahr 2017 neu gestaltet.
Dann rückt die Eisenzeit in den Fokus.

Das Archäologische Museum Colombischlössle, Rotteckring 5, ist
dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt
kostet 3 Euro. Unter 18 Jahren und mit Museums-Pass-Musées ist
er frei.
 
 

 
Karlsruhe: Pfinzgaumuseum übernimmt Grötzingen-Sammlung
Im Anschluss Vortrag über die älteste Freiwillige Feuerwehr in Deutschland

Verschiedene historische Dokumente aus Grötzingen sowie rund 175 historische Ansichtskarten mit Grötzinger Motiven umfasst eine Sammlung, die das Durlacher Pfinzgaumuseum in der Karlsburg, Pfinztalstraße 9, vom Freundeskreis Pfinzgaumuseum - Historischer Verein Durlach e.V. übernimmt. Termin ist Mittwoch, 18. November, um 19.30 Uhr. Den Rahmen bietet ein geselliger Museumsabend des Vereins in den Räumen des Museums. Die Sammlung stammt aus dem Besitz von Günter Widmann, der sie über viele Jahre zusammengetragen hat und sie nun aus Anlass seines 70. Geburtstags dem Freundeskreis zur Überlassung an das Museum übergeben hat.

Im Anschluss an die Übergabe der Objekte referiert der ehemalige Oberbranddirektor Dieter Farrenkopf zur ältesten Freiwilligen Feuerwehr in Deutschland.
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Ausstellungstipp: PAINTING 2.0
MALEREI IM INFORMATIONSZEITALTER

Von Robert Rauschenberg und Maria Lassnig bis zu Albert Oehlen und Charline von Heyl

AusstellungsEröffnung am 13. November 2015 | 19.00 Uhr
Dauer: 14. November 2015 bis 30. April 2016 | Museum Brandhorst, München
und danach: 2. Juni bis 6. November 2016 | mumok - Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig, Wien

Das wiederkehrende Interesse an zeitgenössischer Malerei in den vergangenen Jahren fällt überraschenderweise mit einer Explosion neuer digitaler Technologien zusammen. Doch schon seit den 1960er-Jahren haben sich die fortschrittlichsten Ansätze auf dem Gebiet der Malerei in Westeuropa und in den USA in produktiver Reibung mit ihrer zeitgenössischen Massenkultur und den vorherrschenden medialen Bedingungen entwickelt. Vom Aufkommen des Fernsehens und Computers bis zur sogenannten „Internetrevolution“ ist es der Malerei immer wieder gelungen, jene Mechanismen zu integrieren, die für ihr angebliches Ableben verantwortlich sein sollten. Weit über ihre technische Definition – Öl auf Leinwand – hinaus war und ist Malerei ein privilegierter Ort, an dem die Herausforderungen einer sich zunehmend mediatisierenden Lebenswelt verhandelt werden.

„Painting 2.0: Malerei im Informationszeitalter“ stellt als erstes groß angelegtes Ausstellungsprojekt die Aneignung und Transformation von Informationstechnologien in der westeuropäischen und nordamerikanischen Malerei ab 1960 vor. Die Ausstellung setzt lange vor der Digitalisierung und dem Internet ein – nämlich mit Pop Art und Nouveau Réalisme, die sich erstmals programmatisch neu aufkommender kommerzieller Bildsprachen bedienten. Die Malerei öffnete sich in jenem Moment, als ihre Legitimität durch die Populärkultur und eine „Gesellschaft des Spektakels“ (Guy Debord) herausgefordert wurde. Dieser facettenreichen Geschichte einer Malerei im erweiterten Feld geht die Ausstellung bis in die Gegenwart nach – bis hin zu den weitreichenden Folgeerscheinungen des interaktiven Web 2.0 wie den Sozialen Medien und Daten-Clouds.

Eine treibende Kraft dieser Entwicklung ist die Kollision zwischen den visuellen Codes des Spektakels und den subjektiven Spuren malerischer Expressivität. „Painting 2.0“ zeigt auf, dass die expressive Geste immer wieder mit dem Begehren verknüpft war, die virtuelle Welt des Informationszeitalters an den Erfahrungsraum des menschlichen Körpers rückzubinden. Die avancierte Malerei der letzten 50 Jahre weist die vermeintliche Opposition zwischen Humanem und Technischem, Analogem und Digitalem als wechselseitig aufeinander bezogene Spannungsfelder aus.

Erstmals seit der Eröffnung des Museums Brandhorst 2009 erstreckt sich mit „Painting 2.0“ eine Ausstellung über das gesamte Haus. Abgesehen von dem eigens für Cy Twomblys „Lepanto“-Zyklus geschaffenen Raum im Obergeschoss wird „Painting 2.0“ auf allen drei Stockwerken zu sehen sein. Die Erweiterung der Malerei seit den 1960er-Jahren wird in drei eng miteinander verknüpften Sektionen, auf je einer Etage des Museums präsentiert, nachgezeichnet.
Auf der Eingangsebene widmet sich „Geste und Spektakel“ der Frage, wie malerische Gestik eingesetzt wurde, um einer Spektakelkultur zu begegnen: von einer Protesthaltung kommerziellen Bildern und ihren Medien gegenüber, wie sie sich in den Schießbildern von Niki de St. Phalle oder den abgerissenen Plakatwänden der Affichisten Mimmo Rotella, Jacques Villeglé und Raymond Hains zeigt, bis hin zu malerischen Strategien, die sich die Sprache der Populärkultur aneigneten wie in Keith Harings „Subway Drawings“, Albert Oehlens Computerbildern oder den mittels Photoshop bearbeiteten Leuchtkästen Kelley Walkers.
Im Obergeschoss beschäftigt sich die zweite Gruppe unter dem Überbegriff „Exzentrische Figuration“ damit, wie sich Vorstellungen von Körperlichkeit unter dem Einfluss einer kommerziellen Massenkultur und neuer Technologien verändern. Buchstäblich „exzentrische“ Figuren wie bei Philip Guston und prothetische Körper wie bei Maria Lassnig, aber auch exzentrische Gesten wie bei Amy Sillman sowie Strategien des Karikierens wie bei Nicole Eisenman bezeugen die komplexe Verflechtung von Körper, medialem Bild und Technologie ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Im Untergeschoss widmet sich „Soziale Netzwerke“ malerischen Positionen, die eine „Netzwerkgesellschaft“ als solche ausweisen, sowohl durch Praktiken der Bildzirkulation als auch durch die Thematisierung spezifischer sozialer Kontexte. Andy Warhols „Factory“, die Gemälde und Aktionen des Kapitalistischen Realismus von Sigmar Polke, Gerhard Richter, Konrad Lueg und Manfred Kuttner, die Künstlerinnen um die feministische New Yorker A.I.R. Gallery, aber auch zeitgenössische Positionen des sogenannten „Network Painting“, wie zum Beispiel Seth Price oder R.H. Quaytman, demonstrieren, wie sich Vorstellungen von Gemeinschaft und sozialem Austausch seit den 1960er-Jahren gewandelt haben.

Die Ausstellung bringt über 200 Werke von folgenden rund 100 Künstlerinnen und Künstlern zusammen:
Kai Althoff, Ei Arakawa/Shimon Minamikawa, Monika Baer, Nairy Baghramian, Georg Baselitz, Jean-Michel Basquiat, Lynda Benglis, Sadie Benning, Judith Bernstein, Joseph Beuys, Ashley Bickerton, Cosima von Bonin, Kerstin Brätsch/KAYA, Günter Brus, Daniel Buren, Merlin Carpenter, Leidy Churchman, William Copley, René Daniëls, Guy Debord/Asger Jorn, Carroll Dunham, Mary Beth Edelson, Thomas Eggerer, Michaela Eichwald, Nicole Eisenman, Jana Euler, Louise Fishman, Isa Genzken, Mary Grigoriadis, Philip Guston, Wade Guyton, Raymond Hains, Harmony Hammond, David Hammons, Keith Haring, Rachel Harrison, Mary Heilmann, Eva Hesse, Charline von Heyl, Jacqueline Humphries, Jörg Immendorff, Jasper Johns, Joan Jonas, Mike Kelley, Martin Kippenberger, Yves Klein, Jutta Koether, Michael Krebber, Manfred Kuttner, Maria Lassnig, Sherrie Levine, Glenn Ligon, Lee Lozano, Konrad Lueg, Michel Majerus, Piero Manzoni, Kerry James Marshall, John Miller, Joan Mitchell, Ree Morton, Ulrike Müller, Matt Mullican, Elisabeth Murray, Cady Noland, Hilka Nordhausen, Albert Oehlen, Steven Parrino, Ed Paschke, Howardena Pindell, Sigmar Polke, Seth Price, Stephen Prina, R.H. Quaytman, Robert Rauschenberg, David Reed, Gerhard Richter, Mimmo Rotella, Niki de Saint Phalle, Mario Schifano, Amy Sillman, Sylvia Sleigh, Josh Smith, Joan Snyder, Reena Spaulings, Nancy Spero, Frank Stella, Walter Swennen, Paul Thek, Rosemarie Trockel, Cy Twombly, Jacques Villeglé, Kelley Walker, Andy Warhol, Sue Williams, Karl Wirsum, Martin Wong, Christopher Wool, Heimo Zobernig, u.a.

Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher und reich illustrierter Katalog mit 320 Seiten und 350 vollfarbigen Abbildungen in deutscher und englischer Sprache. Vertiefende Essays der drei KuratorInnen Achim Hochdörfer, David Joselit und Manuela Ammer gehen den zentralen Fragestellungen der drei Sektionen nach. Mit Beiträgen von Lynne Cooke, Isabelle Graw, John Kelsey, Tonio Kröner, Wolfram Pichler und Kerstin Stakemeier kommen bedeutende Stimmen zur Entwicklung der Malerei der letzten Jahre in einer Publikation zusammen.

zum Bild oben:
Charline von Heyl (*1960), Now or Else, 2009
© Courtesy of the Artist/Galerie Gisela Capitain, Köln/
Petzel Gallery, New York
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Frankfurt: abgeschickt, abgefangen, aufgefunden.
„Das klingende Sonntagsrätsel“ und die Postkontrolle in der DDR
Museum für Kommunikation Frankfurt, 09.11.2015 bis 31.01.2016

„Das klingende Sonntagsrätsel“, seit 1965 vom RIAS ausgestrahlt, ist eine gesamtdeutsche Unterhaltungssendung, die in West und Ost für viele zum sonntäglichen Ritual gehörte. Wer das richtige Lösungswort einsandte, konnte einen kleinen Gewinn erhoffen, musste aber in der DDR mit staatlichen Repressalien rechnen. Die Post wurde von der Stasi geöffnet, ausgewertet und einbehalten, ihre Verfasser eingeschüchtert, diszipliniert, auch verhaftet. In den Archiven des Bundesbeauftragten für die Stasiunterlagen (BStU) befinden sich 4.500 an den RIAS adressierte Briefe und Postkarten aus der Zeit von 1982-1989, die dort nie ankamen. Sie bieten eindrucksvolle Einblicke in die Zeit, weit über die Musik- und Rätselsendung hinaus.


Ausstellungseröffnung
Sonntag, 08. November 2015, 11 Uhr

Ab 10 Uhr Frühstücksangebot im Museumscafé und von 10.30 bis 11 Uhr Übertragung der aktuellen Sendung „Das klingende Sonntagsrätsel“. Im Anschluss offizielle Eröffnung der Ausstellung und Podiumsdiskussion mit Joachim Kallinich (Projektleiter), Lilo Nagengast (ehemalige Mitarbeiterin der BSTU), Christian Bienert (ehemaliger Moderator „Das klingende Sonntagsrätsel“)

Moderation: Florian Schwinn (hr2-Der Tag)
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Veranstaltungen in den Freiburger Museen vom 9. bis 15. November
Montag, 9. November, 16 bis 18 Uhr
Pilzberatung
Pilzsammlerinnen und -sammler haben am Montag, 9. November,
von 16 bis 18 Uhr die Möglichkeit, ihre Funde im Museum Natur und
Mensch, Gerberau 32, vorzulegen und sich zu informieren. Die
Kosten für die Beratung betragen 3 Euro.

Dienstag, 10. November, 19 Uhr
Vortrag über Koloniale Raubkunst aus dem Königreich Benin
Anna-Maria Brandstetter vom Institut für Ethnologie und
Afrikastudien der Gutenberg-Universität Mainz geht in einem Vortrag
den post-kolonialen Verflechtungen der höfischen Kunst aus Nigeria
nach. Die Veranstaltung findet am Dienstag, 10. November, um 19
Uhr im Museum Natur und Mensch, Gerberau 32, statt. Der Eintritt
kostet 3 Euro, Partner sind das Informationszentrum Dritte Welt und
Freiburg-Postkolonial.


Mittwoch, 11. November, 12.30 Uhr
Kunstpause im Augustinermuseum
Im Rahmen einer Kurzführung referiert Anne Schaich über Sankt
Martin. Die Veranstaltung findet am Mittwoch, 11. November, um
12.30 Uhr im Augustinermuseum am Augustinerplatz statt. Die
Teilnahme kostet den regulären Eintritt von 6 Euro.

Freitag, 13. November, 12.30 Uhr
Freiburger Kurzgeschichten
Im Museum für Stadtgeschichte, Münsterplatz 30, findet am Freitag,
13. November, um 12.30 Uhr eine Kurzführung zum Thema
„Festungsbaumeister Vauban und die Folgen“ statt. Die Teilnahme
kostet den regulären Eintritt von 3 Euro.

Samstag, 14. November, 12 Uhr
Orgelmusik im Augustinermuseum
Christina Yeo von der Hochschule für Musik Freiburg spielt
ausgewählte Werke auf der Welte-Orgel im Augustinermuseum am
Augustinerplatz. Wer das Klangerlebnis am Samstag, 14. November,
um 12 Uhr genießen möchte, zahlt den regulären Eintritt von 6 Euro.


Sonntag, 15. November, 12 Uhr
Führung zu Stein- und Bronzezeit im Colombischlössle
Eine Führung zur neuen Dauerausstellung „Kultur – Umwelt –
Wandel“ widmet sich Stein- und Bronzezeit am südlichen Oberrhein.
Sie findet am Sonntag, 15. November, um 12 Uhr im
Archäologischen Museum Colombischlössle, Rotteckring 5, statt. Die
Teilnahme kostet 2 Euro zuzüglich 3 Euro Eintritt.

Sonntag, 15. November, 14 bis 16 Uhr
Familiennachmittag im Augustinermuseum
Familien mit Kindern ab 5 Jahren erkunden Spiele des Mittelalters
und gestalten anschließend ein eigenes Trick-Track-Spiel. Die
Veranstaltung findet am Sonntag, 15. November, von 14 bis 16 Uhr
im Augustinermuseum am Augustinerplatz statt. Die Teilnahme
kostet 3 Euro zuzüglich 6 Euro Eintritt für Erwachsene, Kinder zahlen
nur 3 Euro.


Sonntag, 15. November, 14 bis 16 Uhr
Familiennachmittag im Museum für Stadtgeschichte
Familien mit Kindern ab 6 Jahren entdecken die „Vier Jahreszeiten“
von Johann Christian Wentzinger und drucken anschließend
selbstgestaltete Postkarten. Die Veranstaltung findet am Sonntag,
15. November, von 14 bis 16 Uhr im Museum für Stadtgeschichte,
Münsterplatz 30, statt. Die Teilnahme kostet 3 Euro zuzüglich 3 Euro
Eintritt für Erwachsene, Kinder zahlen nur 3 Euro.
 
 



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